Im "Fischerhaus" werden auf der Landesgartenschau im "Finnischen Dorf" vielfältige Anglerprojekte präsentiert. Dort wird der Lebensraum unterhalb der Wasseroberfläche in den Blickpunkt des Interesses gerückt. In großen Aquarien sind heimische Fische - vom kleinen Stichling bis zum kapitalen Hecht - zu bestaunen. Bei eingehender Betrachtung können außerdem auch Kleinstlebewesen entdeckt werden, die mitunter den Fischen als Nahrung dienen.
Am Ufer der renaturierten Dhünn erstreckt sich über mehrere hundert Meter hinweg ein neu angelegter Fischlehrpfad, auf dessen Bildtafeln viel Wissen über die hier beheimateten Fische vermittelt wird. Zu den Anglerprojekten gehört auch die Wiederansiedlung von Fischarten wie Lachs und Meerforelle, wobei mittlerweile erste Erfolge zu verzeichnen sind.
Im Bereich des Fischerhauses an der Dhünn kann man u.a. spezielle Angelmethoden bei einigen Vorführungen kennen lernen. Dazu gehört auch die Herstellung von künstlichen Ködern, z.B. den sog. "Fliegen". An einigen Tagen wird den Besuchern Gelegenheit geboten, den Anglern beim "Fliegenbinden" zuzuschauen. Die schönsten Kunstköder dieser Art, die hauptsächlich zum Fang von Forellen eingesetzt werden, können in einer Vitrine betrachtet werden.
Bei einem besonderen Wurfsport der Angler, dem "Casting", wird versucht, mit einem Plastikgewicht an der Angelschnur ein Zieltuch, das auf dem Boden ausgebreitet ist, möglichst im Zentrum zu treffen. An diesen Wurfübungen, überwiegend von der Jugendgruppe des Sportanglervereins Bayer Leverkusen e.V. veranstaltet, können an einigen Tagen auch interessierte Besucher teilnehmen. Diese Übungen dienen der Verbesserung der Wurftechnik beim Fischfang mit der Angel.
Das Fischerhaus ist auch Treffpunkt für Schüler, die am "Grünen Klas- senzimmer" teilnehmen und Themen mit Gewässerbezug bearbeiten möchten. Ein wesentlicher Programmpunkt dieser Veranstaltung umfasst praktische Untersuchungen zur Bestimmung der Gewässergüte mit biologischen und chemischen Methoden. Darüber hinaus werden den Schülern die heimischen Flusskrebse näher gebracht. Insbesondere wird Bezug genommen auf die biologischen Aspekte wie Wachstum durch Häutung, nachtaktive Lebensweise und Ernährung dieser faszinierenden Tierart. Aber auch das Bruthaus Auermühle an der Dhünn, das außerhalb des Landesgartenschaugeländes liegt, in dem die künstliche Vermehrung von Lachs und Meerforelle durchgeführt wird, ist in dem Angebot für Schulklassen enthalten. Im Rahmen des "Grünen Klassenzimmers" kann hier, jahreszeitlich bedingt, aktiv am Brutgeschehen mitgearbeitet werden. So besteht z.B. die Möglichkeit, beim Aussetzen der Fischbrut mitzuhelfen.
Im Rahmen einer Bruthaus-Besichtigung an der Auermühle können sich die Besucher über die ehrenamtlichen Aktivitäten der Angler und Ihrer Erfolge informieren. Hier wird gezeigt, wie die aus den Tiefen des Atlantiks in die Dhünn zurückkehrende Lachse erfasst und vermehrt werden. Nach der Erbrütung der Eier und der Aufzucht der Jungfische erfolgt mit deren Aussetzung in den Nebenbächen die Rückführung in den Kreislauf der Natur.
